Springe zum Inhalt

Helligkeits- und Temperaturverlauf

Neben der fotografischen Dokumentation hatten wir noch zwei Datenlogger laufen. Dabei wurden diverse Umbegungsdaten aufgezeichnet.

Es ist unglaublich, welche Möglichkeiten man heute mit Mikrocontrollern hat. Dank der Arduino-Plattform ist die Programmierung so einfach, wie noch nie. Dazu kommt, dass es hunderte fertige Sensorplatinen gibt, die sich leicht einbinden lassen. Bussysteme, wie I²C runden das ganze ab und vereinfachen die Anbindung mehrerer Sensoren an einen Mikrocontroller noch weiter.
In meinem Fall diente ein ESP8266 mit 4MB Flash-Speicher als Mikrocontroller (Wemos D1 Mini). Daran angeschlossen waren folgende Sensoren

  • BME280 – Temperatur, Druck, Luftfeuchte
  • TSL2561 – Helligkeit (Ambient und IR)
  • VEML6070 – UV-Index
  • A3144E – Hall-Sensor für Anemometer (Windmesser)

sowie ein kleines OLED-Display zur Anzeige der Daten. Die Steuerung (Start/Stop der Aufzeichnung und setzen der Uhrzeit) erfolgte per WLAN vom Handy aus. Der Mikrocontroller stellte dazu ein WLAN-AcessPoint zur Verfügung und es lief ein kleiner Webserver. Noch vor ein paar Jahren wäre so ein komplexes Setup nicht möglich gewesen. Die ganze Platine mit allen Sensoren und Display war nicht größer als eine Zigarettenschachtel.

So doch nun zu den ersten Sensordaten. Die senkrechten Linien im Diagramm sind die Kontaktzeiten:

  • C1 – erster Kontakt. Der Mond beginnt die Sonne zu bedecken
  • C2 – zweiter Kontakt. Beginn der totalen Phase
  • C3 – dritter Kontakt. Ende der totalen Phase
  • C4 – vierter Kontakt. Ende der Bedeckung

Die Linie zwischen C3 und C4 markiert die maximale Bedeckung.

Die violette Linie ist die Helligkeit (linke Y-Achse) mit logarithmischer Skala…das entspricht eher der Wahrnehmung des menschlichen Auges. Damit kann man erahnen, wie dramatisch man den Helligkeitsabfall kurz vor der Totalität wahrnimmt. Bis etwa 2-3 Minuten vor der Totalität schafft es das Auge noch über Vergrößerung der Pupille sich anzupassen. Erst danach nimmt man die Helligkeitsabnahme bewusst wahr.

Die grüne Linie(rechte Y-Achse) ist der Temperaturverlauf …dieses mal lineare Skala. Wir hatten einen Temperaturabfall von ca. 7 Grad (von 21 auf 14 Grad). Wie erwartet, ist die Temperatur gegenüber der Helligkeit etwas zeitversetzt. In unserem Fall ca. 10 Minuten.

Die anderen Sensordaten habe ich noch nicht aufbereitet. Eine kurze Visualisierung der Daten hatten wir bereits am Folgetag der Sofi vorgenommen. Bei der Interpretation der Daten für den Luftdruck gab es eine sehr lebhafte Diskussion über Signifikanz, Fehlertoleranz u.ä…..aber dazu schreibe ich noch etwas, wenn ich diese Sensordaten hier präsentiere.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert