
Heute ging es Vormittag in Houston ins Johnson Space Center. Den Satz „Houston, we have a problem“ dürfte allen bekannt sein, die schon mal was über die Apollo-Missionen gelesen, gehört oder den Film Apollo 13 gesehen haben.
Mit Houston ist das Mission Control Center der Nasa in Houston gemeint und genau da waren wir. Zu dem Eintrittsticket zum Johnson Space Center haben wir noch die Tour zum Historic Mission Control gebucht. Das Space Center ist deutlich kleiner als das Kennedy Space Center in Florida, aber auch hier sollte man viel Zeit (am besten einen ganzen Tag) mitbringen. Wir waren von 11-17 Uhr da und konnten nicht alles sehen. Das lag unter anderem auch daran, dass es bei einigen Ausstellungsstücken lange Warteschlangen gibt.
Am SpaceShuttle „Independence“, dass auf dem Transferflieger (einer Boeing 747 – Jumbojet) sitzt, haben wir eine Stunde in der Schlange gestanden. Noch nie etwas von diesem SpaceShuttle gehört? Ich bis dato auch nicht. Es handelt sich hierbei auch nicht um ein echtes Shuttle, sondern um ein Modell, dass nahezu die gleichen Maße hat. Im Gegensatz zum echten SpaceShuttle in Orlando, kann man hier auch ins Shuttle hineingehen und bekommt so einen Eindruck von der Größe des Shuttles, insbesondere von der Ladebucht, dem Mitteldeck und dem Flugdeck.
Beeindruckend war allerdings auch die Boeing 747. Ich bin zwar schon einige Male im JumboJet geflogen, aber bei diesem speziellen Flugzeug ist bis auf ein paar Sitze vorn in der Nase quasi der komplette Innenausbau entfernt worden, damit es das SpaceShuttle huckepack tragen kann. Was soll ich sagen? Der Flieger ist einfach riesig!
Neben der eigentlichen Ausstellung gibt es auch regelmäßig Präsentationen zu verschiedenen Themen. Wir waren bei Zwei Panels. Bei einem war ein ehemaliger SpaceShuttle-Astronaut, der einen Vortrag über die Zusammenarbeit mit den russischen Kosmonauten während der Mission des SpaceShuttles und der Raumstation MIR gehalten hat und wie wichtig die Teamarbeit ist. Beim zweiten Vortrag ging es um die aktuelle Mondmission der Nasa: Artemis. Schon in Orlando drehte sich viel darum und hier nun auch wieder.
Im Historic Mission Control gab es eine Vorführung zur Landung von Apollo 11 und natürlich die ersten Schritte von Neil Armstrong auf dem Mond. Es wurde der originale Funkverkehr abgespielt und parallel die Anzeigen und Fernsehbilder gezeigt, so dass man einen ungefähren Eindruck bekam, wie es damals im Kontrollzentrum zuging. Nur eine Etage unter uns war das aktuelle Kontrollzentrum, von dem aus die Kommunikation und Koordination mit der ISS stattfindet.
Am Nachmittag ging es dann weiter nach Cameron, Texas, unser eigentliches Ziel der Reise und Basis für die nächsten Tage. Cameron liegt genau am Rand der Totalitätszone (unser Hotel liegt etwa ein km außerhalb). Es war aber zum Zeitpunkt, als wir das Hotel buchten (vor ziemlich genau einem Jahr!), so ziemlich alles innerhalb der Totalitätszone ausgebucht oder exorbitant teuer. Das war noch die beste Option, die wir finden konnten. Allgemein fiel die Entscheidung auf Texas, weil im statistischen Mittel der letzten Jahre das Wetter am Tag der Finsternis innerhalb der USA am besten war.
Signifikant bessere Bedingungen gab es anhand dieser Statistik nur in Mexico…da allerdings im Bundesstaat Sinaloa und da wollten wir nicht hin. Den Grund kann man bei den Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes nachlesen. Kurz gesagt, nicht gerade eine sichere Gegend.
Nun ja, jetzt haben wir die unglückliche Situation, dass die Statistik genau umgedreht zum aktuellen Wettergeschehen ist. Texas, das die besten Bedingungen haben sollte, wird größtenteils unter Wolken sein und der Nordosten der USA, um die großen Seen herum, die stark bewölkt sein sollten, bekommen vermutlich wolkenfreien Himmel. Aber es war von vornherein ein Pokerspiel – und bleibt es bis zum Schluss.






