
Die Sonnenfinsternis ist nun schon 10 Tage vorbei. Zeit, die bearbeiteten Bilder zu präsentieren.
Alle hier präsentierten Bilder sind mit einer S/W-Astrokamera entstanden. Als Filter kam während der partiellen Phase die Baader AstroSolar ND5 Filterfolie zum Einsatz. Diese Folie ist speziell für Sonnenbeobachtung und -fotografie entwickelt worden und blockt 99,999% des Sonnenlichtes, inkl. UV und IR. Zur Erhöhung des Kontrastes kam an der Kamera noch ein IR+UV Blockfilter zu Einsatz. Als Teleskop nutzte ich mein gutes altes Scopos ED 66/400, dass mich seit 2008 zu jeder Sonnenfinsternis begleitet. Das Teleskop hat eine Brennweite von 400mm (Blende F/6). Zusammen mit dem 1 Zoll Sensor der Kamera ergibt sich eine Brennweite von 1080mm (auf Kleinbildformat gerechnet). Die perfekte Größe um die innere Korona der Sonne aufzunehmen. Doch genug der technischen Details, hier die Bilder:


Der Diamantring darf natürlich nicht fehlen. Wir hatten diesbezüglich sehr viel Glück gehabt. Ca. 2 Minuten vor der Totalität hat noch eine Wolke die Sonne bedeckt. Nach ca. 3 Minuten Totalität zog die nächste Wolke vor die verfinsterte Sonne. Den 2. Diamantring am Ende der Sonnenfinsternis konnten wir deswegen leider nicht sehen.

Die Sonnenkorona – zumindest der innere Teil. Die Korona ist normalerweise recht weitläufig. Allerdings hängt die Größe der Korona auch vom Sonnenzyklus ab. Aktuell sind wir in der Nähe des Aktivitätsmaximums, was bedeutet, dass das Magnetfeld der Sonne gerade dabei ist sich umzupolen und damit nicht sonderlich ausgeprägt ist.
Im Bild zeigt sich das dadurch, dass der Pol der Sonne anhand der Korona quasi nicht erkennbar ist. Darüber hinaus ist die Korona während des Maximums eher kugelig und kompakt. Diese Form der Korona konnte ich 1999 und 2001 bereits beobachten (und fotografieren).

Auf dem Bild wurde der Kontrast der Sonnenkorona deutlich verstärkt. So zeigen sich Magnetfeldlinien noch deutlicher. Um die Protuberanz am unteren Rand der Sonne sind deutliche Magnetfeldbögen zu sehen.
Die beiden kleinen dicht nebeneinander liegenden Punkte am linken Bildrand sind kein Bildfehler, sondern Sterne im Sternbild Fische (86 Psc A und 86 Psc B). Den helleren müsste man auch mit bloßen Auge sehen können, wenn man einen dunklen Himmel hat.
Bei den Bildern der Korona handelt es sich um eine Art HDR (High Dynamic Range, nicht Herr der Ringe 😉 ). Es entstand aus einer Serie von 27 einzelnen Bildern, wobei jedes Bild eine andere Belichtungszeit hatte. Angefangen von sehr kurzen Belichtungen (1/1000s), die lediglich die Protuberanzen zeigen, bis hin zu 0,4 Sekunden. Verglichen mit einer normalen Fotokamera entspricht das etwa den Belichtungszeiten bei ISO 200.

Zu guter Letzt noch ein Mosaik, dass sowohl die partiellen Phasen, als auch die totale Phase beinhaltet:

An den Stellen an denen sich ein dunkelrotes Kreuz befindet fehlen mir leider Aufnahmen, da das Programm nicht so wollte, wie es sollte und ich es neu starten musste, als ich es mitbekam.
Für diejenigen, die es genau wissen wollen, hier das verwendete Equipment:
- Stativ: Berlebach Report 172
- Montierung: Skywatcher StarAdventurer
- Teleskop: Scopos ED 66/400
- Kamera: ZWO ASI183MM
- Steuerung: eigenes Python-Skript auf Laptop

Herzlichen Glückwunsch zu Deinen tollen fotografischen Ergebnissen! Danke für die sehr gute Beschreibung Deiner Ergebnisse!