Tag 2 stand im Zeichen der astronomischen Ziele. Gleich 2 astronomische Sehenswürdigkeiten erwarteten uns. Zuerst ging es zum Barringer-Krater. Ein sehr gut erhaltener Einschlagskrater…nun ja…nach Darstellung des Visitor Centers natürlich der am besten erhaltene Einschlagkrater. Er hat einen Durchmesser von ca. 1200m und wurde von einem Meteoriten geformt, der geschätzt ca. 45m groß war.
Alle wichtigen Daten und Fakten zu dem Krater lassen sich bei Wikipedia nachlesen. Der Krater selbst darf nicht betreten werden, um ihn weiterhin erhalten zu können. Es gibt ein paar Aussichtsplattformen am Rand des Kraters, zu denen man bequem laufen kann. Bei einem der Aussichtspunkte sind ein paar Fernrohre mit einem fixen Ziel aufgestellt. Diese zeigen verschiedene interessante Formationen im Krater, bzw. andere interessante Dinge. So wurde nahe des Zentrums des Kraters eine Astronautenfigur (in Originalgröße) aufgestellt. Schaut man mit bloßem Auge in den Krater, muß man schon genau wissen wo und nach was man sucht, ansonsten wird man sie nicht entdecken. Wer in der Nähe ist, sollte sich das nicht entgehen lassen. Hier zeigt uns unser Sonnensystem sehr eindrucksvoll, wie klein und unbedeutend wir doch sind.
Ein weiteres interessantes Exponat ist eine Apollo-Testkapsel, die beim Test der Wasserung der Kapseln zum Einsatz kam. Da wir nicht viel Zeit hatten (wir kamen ca. 18:20 Uhr am Krater an und das Visitor-Center schloß um 19 Uhr), konnte ich mir den Hinweistext auf der dazugehörigen Infotafel noch nicht durchlesen, habe sie aber fotografiert und werde sie mir nach dem Urlaub noch mal genau anschauen.
Beim Verlassen des Visitor-Centers wurden wir von einem beeindruckenden Sonnenuntergang empfangen. Unser Tag war noch nicht zu Ende:
das letzte Tagesziel war das Lowell-Observatorium. Hier wurde der Pluto entdeckt. Leider konnten wir das Entdecker-Teleskop nicht besichtigen, da es gerade generalüberholt wird. Da wir erst deutlich nach Einbruch der Dunkelheit am Observatorium eintrafen, konnten wir uns bereits auf dem Parkplatz einen Eindruck von dem hervorragenden Sternhimmel des Standorts machen. 1800 Höhenmeter mehr machen sich hier deutlich bemerkbar.
Da wir erst so spät da waren, konnten wir uns die Art und Weise anschauen, wie hier die Astronomie dem interessierten Laien näher gebracht wird. Zusammengefaßt unterscheidet sich die Arbeit nicht von der unserer Sternführungen:
es gibt Mitarbeiter, die Sternzeichen und Orientierung am Sternenhimmel mit Hilfe eine Laserpointers erläutern. An einer weiteren Station gab es einen Newton mit einer Kamera. Das Bild wurde Live auf einem großen Flachbildschirm gezeigt und ein paar Daten und Fakten zu dem Objekt genannt und erklärt. Die dritte Station ermöglichte den Blick durch ein Teleskop – in diesem Fall ein 16″ Dobson, der auf einen netten kleinen Sternhaufen gerichtet war. Der Mitarbeiter nannte ihn „Wild Duck Cluster“. Nach Augenmaß zeigte der Dobson in oder in die Nähe des Sternbilds Schütze. Keiner von uns kannte diesen Sternhaufen, aber der Schütze steht in unseren Breitengraden auch viel zu tief um darin sinnvoll astronomische Objekte beobachten zu können.
Das Highlight hoben wir uns bis zum Schluß auf: der Blick durch das Clarck-Teleskop. Ein 24″ Linsenteleskop mit ca. 9m Brennweite. Das Teleskop hatten sie gerade auf den Saturn gerichtet. Das Vernichtende Urteil eines unserer Gruppenmitglieder: „da hab ich den Saturn in einem 8″ Teleskop aber schon schöner gesehen“ – da hat er sicher nicht unrecht, aber dazwischen liegen etwas mehr als 100 Jahre technologische Entwicklung! Mit diesem Gedanken im Hinterkopf bietet der Refraktor ein super Bild! Die Cassini-Teilung (Link zu Wikipedia) war problemlos zu erkennen und auch mindestens ein Wolkenband konnte ich leicht identifizieren.






Hallo Sofi-Reisende, zunächst einmal herzlichen Dank an den mitreisenden Pressewart Stefan, der ja den Verlauf eurer Exkursion sehr lebendig und informativ berichtet. Der Barringerkrater war natürlich ein Highlight. Schade, dass man da nicht reinklettern kann. Dachte, einen Meteorittensplitter als Mitbringsel vom Kratergrund, das wäre doch was. Na ja, Stefan, ich finde es bewunderungswert, dass Du bei all den Eindrücken immer wieder Zeit findest, uns an der Reise teilnehmen zu lassen.
Ganz liebe Grüße
Kommentar eines Mitreisenden (Torsten):
Manchmal ist es Gut, sich zu verspäten!
Eigentlich wollten wir zu der Zeit, als wir den Barringer-Krater besuchten, schon im Lowell-Observatorium sein. Um 18:00 sollte eine öffentliche Führung durch das Observatorium stattfinden (die letzte an diesem Tag). Aber wie das manchmal so ist, durch die Verspätung wurden wir mit einem grandiosen Sonnenuntergang am Barringer-Krater entschädigt. Allein dieses Spektakel war das Eintrittsgeld wert.